Elterninfos
Infos für die Eltern
Was man wissen sollte
Kinder sind nicht kleine Erwachsene. Sport für Kinder ist nicht Erwachsenensport.
Der Kindersport bietet Kindern eine Orientierungshilfe im Leben. Er hilft, Barrieren zu beseitigen, sich geistig und körperlich weiter zu entwickeln, Selbstbewusstsein aufzubauen, Ziele zu erreichen.
Arbeit mit Kindern ist eine nachhaltige Arbeit. Kindertrainer arbeiten nicht für den sofortigen sportlichen Erfolg, sondern legen die Basis für spätere Erfolge und eine stabile Persönlichkeitsentwicklung.
Das Ziel des Kindersports ist eine umfassende polysportive, motorische und sportartenspezifische Grundausbildung der Kinder, nicht das egoistische Streben nach kurzfristigem Erfolg für den Trainer und die Eltern der Teammitglieder.
Ein Kindertrainer hat seine Aufgabe dann erfüllt, wenn sich ein paar Jahre später möglichst viele seiner früheren Trainingsmitglieder immer noch sportlich betätigen oder sogar gute Leistungen im Aktivenbereich zeigen.
Geduld zeigen
Wer etwas lernen will, braucht Geduld und geduldige Trainer. Oft folgen auf zwei Schritte vorwärts wieder Schritte rückwärts. Rückschritte sind nicht zu vermeiden, wenn die Trainer die Vielseitigkeit (spielen auf allen Positionen) konsequent umsetzen.
Einsicht zeigen
Eltern sollten sich bewusst sein, was es bedeutet, eine Juniorenabteilung zu führen. Nur bereits für jede Mannschaft Trainer/Betreuer zu finden, ist für eine Vereinsführung oft eine Herausforderung.
Vertrauen/Selbständigkeit
Eltern schenken ihrem Kind und den Trainer Vertrauen und unterstützen das Team – bei Siegen und Niederlagen. Sie ermuntern ihr Kind zu Selbständigkeit und betrachten die Teamgarderobe und die Trainingshalle nicht als eigenes Wohnzimmer.
Unterstützung des Vereins
Ein Verein ist kein Kinderhort. Eltern sind bereit, den Verein zu unterstützen, denn der Verein kann seine Aufgabe nur erfüllen, wenn die Unterstützung aller Mitglieder (Eltern als Stellvertreter für Minderjährige) erfolgt.
Kontakt zu den Trainern
Es ist nicht Aufgabe der Trainer, regelmässige Sitzungen und Samll Talks mit den Eltern zu führen. Interessierte Eltern sind dankbar für die Arbeit der Trainer und suchen gelegentlich aus eigener Initiative den Kontakt zu den Trainern. Es ist aber nicht sinnvoll, die Trainer nonstop zu vereinnahmen. Informieren Sie den Trainer aber dringend, wenn ihr Kind an Krankheiten (z.B. Asthma, sonstige Allergien) leidet.
Abmelden bei Nichterscheinen
Kann ein Kind das Training nicht besuchen, wird es von den Eltern frühzeitig abgemeldet. Damit ein Trainer sein Training nicht für den Papierkorb plant, ist eine Abmeldung an der richtigen Stelle, direkt beim Trainer, zwingend. Abmeldungen durch Schulkollegen werden in der Schule nicht toleriert, genauso verhält es sich auch im Sportverein.
Pünktlichkeit
Pünktlichkeit ist die Visitenkarte einer Person/Familie. Ist aus nicht beeinflussbaren Gründen eine Verspätung unumgänglich, informieren Sie bitte schnellstmöglich den Trainer.
Trainingspräsenz
Damit der Prozess der Zusammenwachsens eines Teams stattfinden kann, ist eine hohe Trainingspräsenz von allen Teammitgliedern erwünscht.
Koordinative Ausbildung
Je jünger ein Kind ist, je länger die TV- und Computer-Minuten dauern, je fataler sind die negativen Auswirkungen auf die physische, motorisch koordinative Ausbildung des Kindes. Als Eltern tragen Sie Mitverantwortung für die physische Ausbildung ihres Kindes. Sorgen sie dafür, dass es möglichst viele Sportarten schnuppern und in jungen Jahren oft und viele verschiedene Bewegungserfahrungen sammeln kann.
winner or looser
Gewinnen und verlieren
Kinder wollen ihre Lieblingsteams siegen sehen. Gewinnen ihre Vorbilder nicht, sind die Kinder enttäuscht. Enttäuschungen zu verarbeiten, gehört zur Persönlichkeitsentwicklung, trotzdem hat diese Situation einen unerfreulichen Nebeneffekt: Kinder glauben oft, sie seien nur gute Menschen, wenn sie andere Kinder besiegen und diese damit schlecht machen können.
Es ist Aufgabe der Trainerperson und der Eltern, die falsche Einstellung der Kinder zu ändern. Eltern haben die Pflicht, ihren Kindern zu vermitteln, dass sie nicht bessere oder schlechtere Personen sind, wenn sie Spiele und Meisterschaften gewinnen oder verlieren. Diese Änderung der Einstellung ist möglich: Wenn Eltern und Trainer den Ehrgeiz, um jeden Preis jedes Spiel gewinnen zu wollen, hinter die Aufgabe, die Persönlichkeit seiner Kinder zu stärken, stellen.
Das Verhalten eines Trainers und der Eltern im Kinderbereich darf nicht prioritär auf das Gewinnen von Spielen ausgerichtet sein, sondern auf:
- Die Förderung der Selbständigkeit, Verantwortungsübernahme und das Gewinnen von Selbstbewusstsein und Vertrauen
- Die Förderung der optimistischen Einstellung der jugendlichen Sportler zum Leben und zum Sport (Spass und Freude am Sport)
- Die altersstufengerechte, kontinuierliche Technik-Ausbildung
- Die Entwicklung des taktischen Verständnisses (z.B. Freilaufen, Spielübersicht, Kommunikation, usw.)
- Die koordinativ-motorische Ausbildung
- Das Ausschöpfen der physischen Möglichkeiten
Eltern auf der Tribüne
Die Eltern können mit ihrem Verhalten – auf der Tribüne oder zu Hause – gegenüber dem eigenen Kind die Kindertrainer stark unterstützen. Oder im negativen Fall genauso stark schwächen und motivierte Trainer, Schiedsrichter und Kinder soweit bringen, dass sie den Sport aufgeben.
Eltern, welche die Tribünen der Sporthallen benützen, um Schiedsrichter oder Kindertrainer öffentlich schlecht zu machen oder zu beleidigen, schaden den Kin-dern, dem Kindersport und dem Verein beträchtlich.
Moralische Unterstützung seitens der Eltern ist im Kindersport dann erwünscht, wenn sie motivierend und positiv bestückt ist. Eltern sind Vorbilder, die Kinder sollen von fairen, motivierenden Vorbildern lernen.
winner or looser
Ein Sieger fühlt sich für mehr als nur gerade seine Aufgabe verantwortlich. Ein Verlierer macht nur gerade seinen Job.